Daten in Gefahr! Brandschutz in Serverräume
Wie Brände in Server- und Rechenzentren bestmöglich verhindert werden, erfahren Sie hier.
22Mrz
2022
Oberstes Ziel des Brandschutzes ist es, Menschenleben zu retten. Hoch-sensible Brandmeldeanlagen tragen erheblich dazu bei, den Brand so früh wie möglich zu erkennen und zu verhindern. Bei Bränden in Rechen- und Serverzentren gilt es weiters, den durch Löschmittel verursachten Schaden so gering wie möglich zu halten. Dabei ist zu berücksichtigen: Die Verwendung von Löschflüssigkeit kann bei sensiblen elektronischen Geräten erheblichen Schaden verursachen.
Welche Brandschutzmaßnahmen für Serverräume eingesetzt werden
Optimaler Brandschutz für Serverräume beginnt in der Planungsphase. Bauliche Maßnahmen wie Brandabschnitte, Brandschutztüren und die Montage einer Löschanlage sind nicht nur empfohlen, sondern gesetzlich vorgeschrieben. Hierbei sind gängige Bestimmungen wie die OIB-Richtlinien (einzusehen unter https://www.oib.or.at/oib-richtlinien/richtlinien/2019), Ö-NORMEN und Technische Richtlinien Vorbeugender Brandschutz (TRVB) zu beachten. Eine Brandmeldeanlage mit vernetzten Rauch- und Ansaugmeldern ist für Serverräume unabdingbar. Ist sie entsprechend konfiguriert, kann diese direkt die Feuerwehr alarmieren, Brandschutztüren schließen oder Löschanlagen aktivieren. Für einen reibungslosen Ablauf vorausgesetzt sind regelmäßige Revisionsarbeiten durch ein geschultes Fachpersonal.Wie man Hardware vor Beschädigung durch Löschmittel schützt
Für das Löschen kleinerer Brände ist die Verwendung von CO2-Feuerlöschern empfehlenswert. Diese verdrängen den Sauerstoff und entziehen dem Brand damit den Brennstoff. Der Vorteil: Sensible Elektronik, Stromleitungen oder Klimaanlagen werden dadurch nicht beschädigt. Bei der Verwendung ist allerdings große Sorgfalt geboten. CO2 (Kohlendioxid) ist ein Erstickungsgas und bei übermäßiger Einatmung für Menschen tödlich. Vor Verwendung sollte deshalb ein Fluchtweg gesichert sein, idealerweise kann die löschende Person von der geöffneten Türe aus löschen und den Raum verschließen. Eine stationäre CO2-Gaslöschanlage ist für geschlossene Serverräume sinnvoll. Hier wird dem Raum für einige Zeit der Sauerstoff entzogen, das Hantieren mit einem kleinen Feuerlöscher ist nicht notwendig. Auch hier muss vor Betätigung sichergestellt werden, dass sich keine Personen im Raum befinden: Es droht der Erstickungstod. Wassernebel-Löschanlagen (oder auch Feinsprüh-Löschanlage genannt) streuen das Wasser durch spezielle Düsen so fein, dass ein Wassernebel entsteht. Dieser Nebel verteilt sich im Raum und bedeckt den Brandherd, was einen Kühl- und Stickeffekt hervorruft. Dies sorgt für eine hochwirksame Brandbekämpfung mit reduziertem Löschwassereinsatz. Im Vergleich zur herkömmlichen Sprinkleranlage bedarf es einer reduzierten Wassermenge, wodurch der Löschschaden minimiert werden kann. Vor der Verwendung von Pulver- und Schaumlöschanlagen raten Experten ab, da diese in der Elektronik einen zu hohen Löschschaden anrichten können und deshalb ungeeignet sind. Der Brandschutz in Serverräume verlangt nicht nur ein durchdachtes Brandschutz-Konzept, ebenso müssen die Folgeschäden durch das Löschmittel bedacht werden. Je nach Größe und Anforderung der Räume sind Gas- und Wassernebel-Löschanlagen die geeignetste Wahl. Das könnte Sie auch interessieren:- Brandschutzanlagen-Vergleich: Funktion und Revisionsintervalle
- Brandschutz in Krankenhäusern: Schutz durch Prävention
- Verhalten im Brandfall: Was tun, wenn es brennt?
- Bild ©: Pexels/Brett Sayles
Weitere News
Aktuelle Themen und Wissenswertes aus dem Bereich Brandschutz.