Was bei der Lagerung von Autoreifen beim Brandschutz gilt
Die KFV – Prüf- und Kontrollstelle erklärt, was es bei der Lagerung von Reifen hinsichtlich des Brandschutzes zu beachten gilt.
13Dez
2023
Gewöhnlich bestehen Fahrzeugreifen aus Stahl, Textil und natürlich Gummi, der circa 40 Prozent des Materials eines Reifens ausmacht. Zum Einsatz kommen dabei mehrere Gummi-Sorten, welche mit Ölen und Harzen als Weichmacher und Chemikalien für den Vulkanisations-Prozess angereichert werden. Ein Materialgemisch, das eine hohe Brandgefahr aufweist und deshalb speziell gelagert werden muss. Bei einem Reifenbrand entstehen nämlich gefährliche, toxische Rauchwolken, welche mit feinen Rußpartikeln angereichert sind und stark lungenschädigend wirken. Die KFV – Prüf- und Kontrollstelle erklärt, was bei der Lagerung der Reifen in Bezug auf den Brandschutz im Privatbereich beachtet werden muss.
Richtige Lagerung von Reifen: Brandschutzanforderungen
Um die Fahrzeug-Reifen so brandsicher wie möglich aufzubewahren, empfiehlt sich die Lagerung abseits von Ölen, Fetten und Treibstoffen. Diese agieren im Ernstfall nämlich als Brandbeschleuniger und können angrenzende Reifen oder andere Gegenstände in Brand stecken. Auch sollten Reifen keinesfalls neben Batterie-Ladegeräten, Elektro-Schweißanlagen oder ähnlichen elektrischen Anlagen gelagert werden, welche ebenso als Brandquellen fungieren können.
Autoreifen im Keller lagern? Brandschutz nicht vergessen!
Wer seine Autoreifen im Keller oder Abstellraum lagert, sollte den Brandschutz ebenfalls nicht außenvor lassen und stets darauf achten, den Zugang zu Fenstern und Türen sowie den Fluchtweg für den Brandfall freizuhalten. Nur so ist gewährleistet, dass im Ernstfall der Lagerraum sicher und schnell verlassen werden kann. Achtung auch für Hobby-Mechaniker: Sind am Arbeitsfahrzeug Reifen angebracht, sollten auf keinen Fall Schweißarbeiten an Felgen- und Karosserie-Teilen vorgenommen werden. Der mit den Arbeiten verbundene Funkenflug könnte die Reifen entzünden. Was tun, wenn Reifen brennen? Aufgrund des Materialgemisches entsteht beim Brand von Fahrzeug-Reifen aus Gummi toxischer, mit lungenschädigenden Partikeln angereichter Rauch. Dieser muss zunächst mechanisch abgesaugt werden, vorzugsweise durch Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, bevor mit den Löscharbeiten begonnen werden kann. Bei einem Reifenbrand sollte aufgrund der gefährlichen Rauchentwicklung auf selbstständige Löschversuche verzichtet und umgehend die Evakuation des Gebäudes eingeleitet werden. Rauchmelder sind das wichtigste Mittel, um einen Reifenbrand so früh wie möglich zu entdecken und um Schlimmeres zu verhindern. Wird eine Vielzahl an Reifen gelagert, müssen hinsichtlich des Brandschutzes besondere Vorkehrungsmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehören neben der Installation von Brandmeldeanlagen zur Früherkennung von Bränden auch der Einsatz von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und Wasser- und Schaumlöschanlagen zur Brandbekämpfung. Es gilt die Faustregel: Für 100 kg brennende Reifenmasse müssen circa 300 Liter Löschwasser kalkuliert werden, das Errichten von Hydranten oder unterirdische Löschwasser-Tanks kann also von Vorteil sein. Die laufende Prüfung der Brandschutzanlagen trägt dazu bei, die Funktionalität der Systeme im Ernstfall zu gewährleisten. Das könnte Sie auch interessieren:- Brandschutz bei Betriebsbauten: Diese Vorschriften gelten
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